Spitzwegerich – Wirkung und Anwendung

In der Volksheilkunde schon lange gerühmt, ist die Wirkung von Spitzwegerich inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Wegen seiner besonderen Heilkraft wird er auch als „Heilwegerich“ bezeichnet.

Schon in einem altenglischen Zauberspruch und in der Weltliteratur, nämlich bei Romeo und Julia, wird die Heilkraft des Spitzwegerichs erwähnt. Blätter werden von Mai bis September, Wurzeln von September bis Oktober gesammelt. Auch die Samen besitzen Wirkung. Spitzwegerich kann also in seiner Gesamtheit für die Gesundheit genutzt werden. Entsprechend unterschiedliche Spitzwegerich Anwendungen und verschiedene Zubereitungen gibt es.

Die Wirkung von Spitzwegerich

• Dem Spitzwegerich werden harntreibende,

• antibakterielle,

• blutreinigende,

• zusammenziehende und blutstillende,

• entzündungshemmende und

• schleimlösende Wirkungen zugeschrieben.

Daher erklärt sich, dass der Spitzwegerich Anwendung bei einer ganzen Reihe und recht unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen findet. Die wissenschaftliche Kommission E nennt vor allem

• Atemwegserkrankungen (Husten, Bronchitis, Lungenschwäche),

• Entzündungen der Rachen- und Mundschleimhaut sowie

• Hautentzündungen als gesicherte Anwendungsmöglichkeiten.

Damit bestätigt sie wieder einmal die überlieferten Erkenntnisse der Naturheilkunde. Diese kennt jedoch noch weitere Einsatzgebiete wie:

• Blasenschwäche,

• Durchfall und Magen-Darm-Probleme,

• (offene) Wunden und schlechte Wundheilung,

• Blutergüsse und Prellungen,

• Insektenstiche,

• Akne und Schuppen.

Verantwortlich für die vielfältig Spitzwegerich Wirkung zeichnen Inhaltsstoffe wie hautschützende Schleimstoffe, wundheilungsfördernde Gerbstoffe, Mineralien wie Kieselsäure und Kalium, Vitamin C, Glykoside, Flavonoide und ein antibiotischer Stoff namens Aucubin.

• Spitzwegerich ist außerdem in der Lage, die menschliche Interferonproduktion anzuregen und damit die Abwehrkräfte zu stärken.

Spitzwegerich: Anwendung der Heilpflanze

Sowohl innerlich als auch äußerlich nutzt die Naturheilkunde den Spitzwegerich. Anwendung gegen

• Heiserkeit, Husten und andere Atemwegserkrankungen finden Frischsaft (mit Honig gesüßt), Sirup, Spitzwegerichbonbons oder Tee aus dem Kraut.

Tipp: Dafür können die Blätter auch ganz einfach selbst gesammelt und getrocknet werden, denn das Heilkraut wächst am Wegesrand.

• Äußerlich lindern Inhalationen mit 2 Esslöffeln Kraut in heißem Wasser die Atemwegsprobleme.

• Vermischt mit etwas Milch soll der Saft das Blut reinigen.

• Bei Wunden, Prellungen, Blutergüssen, Hautproblemen und Insektenstichen können zerdrückte Spitzwegerichblätter aufgelegt oder eine Tinktur aufgetragen werden. Für diese Probleme gibt es auch Salben mit Spitzwegerich.

• Zur Anwendung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut empfiehlt sich eine Mundspülung oder ein Gurgelsud. 

• Die nussig schmeckenden Samen der Heilpflanze haben eine stuhlgangregulierende Wirkung. 

• Waschungen und Umschläge mit Spitzwegerichaufguss sollen sogar gegen Hämorrhoiden und Furunkel helfen. 

• Die Überlieferung besagt außerdem, dass das Kauen der Spitzwegerichwurzel gegen Zahnschmerzen hilft. 

• Naturkosmetik mit Spitzwegerich wird bei unreiner Haut, Akne und Schuppen eingesetzt. 

Tipp: Versuchen Sie es auch in der Küche einmal mit frischen Blättern oder den Blüten des Spitzwegerichs. Die Anwendung als Brotbelag oder Zugabe zu Salat oder Suppe liefert Vitamine und Mineralstoffe. Die frischen Blüten erinnern im Geschmack an Steinpilze.

Fazit: Spitzwegerich ist eine vielseitige Heilpflanze, die unserer Gesundheit dient und deren überlieferte Wirkungen immer mehr von der modernen Wissenschaft bestätigt werden, sobald diese die dazu erforderlichen Geräte entwickelt. Nur gut, dass unsere Vorfahren bereits das Spektrum an Spitzwegerich Wirkungen und Anwendungen erkannten und uns zur Verfügung stellten – auch ohne Geräte!

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