Von Hamburg in die internationale Modewelt – Die Erfolgsgeschichte der Queen of Less

Zeitlose, elegante Mode mit einem minimalistischen Ansatz: Jil Sander, die "Queen of Less", entwickelte sich zu einer der bekanntesten deutschen Designerinnen.

Die Anfangsjahre

Jil Sander wurde als Heidemarie Jiline Sander am 27. November 1943 im Luftwaffenlazarett von Hedwigenkoog in Schleswig-Holstein geboren und wuchs anschließend in der Hansestadt Hamburg auf. Bereits in jungen Jahren galt sie als sehr modebewusst und überraschte damit, dass sie in den 50-Jahren statt im Petticoat im Hosenanzug auftrat. Nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums als Textilingenieurin ging sie für zwei Jahre als Austauschstudentin nach Los Angeles, besuchte dort das University College und arbeitete anschließend als Redaktionsassistentin bei der Zeitschrift McCall. 1963 kehrte sie schließlich in ihre Heimatstadt Hamburg zurück, um als Moderedakteurin für verschiedene Frauenzeitschriften zu arbeiten.

Ende der 1960er Jahre eröffnete die damals 24-Jährige in Hamburg ihre erste Boutique, in der sie neben Designerstücken etablierter europäischer Marken auch ihre eigenen Kreationen verkaufte.

Ihr ersten Geschäftsmodell wurde ein Flop

Zu Anfang hatte sie die Geschäftsidee, gute Designs für wenig Geld anzubieten. So ließ sie ihre Kleidung in Indien fertigen. Nachdem diese Idee gescheitert war, änderte sie ihr Konzept und beschloss fortan, Mode in kleinen Stückzahlen und in höchster Qualität zu fabrizieren. 

1973 präsentierte die Hamburger Designerin ihre erste Damenkollektion. Sie interessierte sich nicht für Trends. Sie wollte eine Kollektion entwerfen, die selbstbewussten Luxus für die moderne Frau darstellt. Jil Sander hatte Glück, denn als sie ihre Kollektion vorstellte, begann das Berufsleben der Frau, wodurch sie schnell Anerkennung erhielt. 

So ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Der Name Jil Sander wurde schnell zum Synonym für „kompromisslose Qualität“.

Ausbau ihres Unternehmens

Schritt für Schritt baute sie ihr Unternehmen aus. Für den Kosmetikbereich holt sie das größte Unternehmen ins Boot – Lancaster. Auch hier entschied sie alles selbst. Sie erweitert ihre Produktpalette um die Duft- und Pflegeserie Jil Sander Woman Pure, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. 

Jahrelang wirbt sie für diese Produkte mit ihrem eigenen Konterfei. Ursprünglich tat sie dies aus Kostengründen. Dann, um den Käufern zu signalisieren, dass sie hinter ihren Produkten steht. Seitdem sind zahlreiche Düfte für Damen und Herren erschienen – darunter Klassiker wie Jil Sander Sun, Jil Sander No. 4 oder Sander for Men. 

Internationale Expansion – von Hamburg in die internationale Modewelt

Jil Sander schafft sich eine eigene Welt. Was sie anpackt, hat Erfolg. Ihre Mode, Ihre Kosmetik, ihr Parfum, ihr Frauenbild.

Unabhängig, selbstbestimmt, schön – ein Ideal für viele Frauen. 

Die 90er Jahre gelten als die Blütezeit der Marke Jil Sander. Die Mode hatte endlich den Punkt erreicht, den die Deutsche schon vor zehn Jahren erreicht hatte. Mit ihren puristischen, minimalistischen und androgynen Schnitten war Sander ihrer Zeit voraus. 

Sie interessierte sich mehr für starke Persönlichkeiten auf dem Laufsteg als für oberflächliche Makellosigkeit. Selbstbewusste Lässigkeit wollte sie als Stil verkaufen. In wenigen Jahren baute die Designerin ein Weltunternehmen mit Million Umsätzen und mehreren hundert Mitarbeitern auf. 

1989 geht sie schließlich mit ihrem Unternehmen an die Börse. Sie eröffnete eigene Läden auf der ganzen Welt und machte mit den Lizenzen für Kosmetik, Taschen, Schuhe und Brillen Gewinne. 

Im Jahr 1999 verkaufte sie ihr Unternehmen an Prada. Die Fusion der beiden Modegiganten sollte die Marken auf dem hart umkämpften Markt an die Spitze bringen. 

Doch zwischen der sensiblen Jil Sander und dem cholerischen Prada-Chef Patrizio Bertelli schieden sich die Geister. Die gemeinsame Idee scheiterte und die Designerin verließ das Unternehmen nach nur 5 Monaten, was zu großen Verlusten führte. Jil Sander ohne Jil Sander, funktioniert nicht. 

Doch Bertelli überzeugte die Hamburger Designerin, in ihr Unternehmen zurückzukehren. 

Jil Sander kehrte dreimal als Kreativdirektorin zurück, doch als ihr mittlerweile verstorbener Partner schwer erkrankte, zog sich die Designerin im Jahr 2013 endgültig aus dem Modegeschäft zurück.

Jil Sanders zeitlose Mode prägte die deutsche Kultur und noch heute steht ihr Name für ein sehr schlichtes, aber umso moderneres Label. Im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn hat sie Herausragendes geleistet und die Modewelt stets aufs Neue mit ihren Visionen bereichert. 

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